auf Dinslaken! Im Interview mit der NRZ spricht sie über über ihre Karriere, Castingshows und den Niederrhein.
Stefanie Heinzmann und Band spielen am 19. Juli beim Fantastival. Die NRZ sprach mit ihr über ihre Karriere, Castingshows und den Niederrhein.
Warm werden? Das geht mit Stefanie Heinzmann ganz schnell. „Hallo, geht’s gut?“, so meldet sie sich am Telefon und lacht. Das förmliche Sie – lässt die 24-Jährige einfach weg. Nachdem die Schweizerin vor fünf Jahren bei Stefan Raabs Gesangswettbewerb gewann, ist sie mit drei Alben durchgestartet und mit Auszeichnungen – wie Echo oder Comet – überhäuft worden – und trotzdem am Boden geblieben. Am 19. Juli spielen Stefanie Heinzmann und Band beim Fantastival. Wir haben mit der Sängerin gesprochen.
Du bist der Top-Act des Fantastivals – worauf dürfen sich die Leute freuen?
„Auf jeden Fall auf eine ganz tolle Band, die ich im Schlepptau hab. Wir sind jetzt seit fünf Jahren zusammen auf Tour – das ist wirklich wie eine Familie für mich. Und das Schöne ist: Man merkt das total. Wir bringen ganz, ganz viel Freude mit und Spaß – und Songs aus dem ersten, zweiten und dritten Album. Dann brauchen wir nur noch ein paar Leute, die auch Bock haben und dann wird das ‘n Super-Abend.“
Warst Du schon einmal in Dinslaken?
„In Dinslaken selber noch nicht. Drumherum, in Oberhausen, Duisburg war ich schon das eine oder andere Mal.“
Der Niederrhein ist platt. Kannst Du als Schweizerin Dir vorstellen in einer solchen Gegend ohne Berge zu leben?
„Also zu leben – das weiß ich nicht. Ich bin so eine Kandidatin von ganz schnell Heimweh-haben. In der Schweiz haben alle Leute Heimweh.Ich bin total gerne im Flachland, weil das auch ‘ne schöne Abwechslung ist. Aber ich brauch meine Berge.“
Angeblich lässt Du Dir für jedes Interview einen Strich auf den Arm tätowieren. Ist noch Platz?
„Das mache ich nur wenn ich so Promo-Monate habe, also den Monat nur für ein Album unterwegs bin. Dann male ich mir mit Edding Striche – aber tätowieren lass ich sie nicht.“
Du bist durch Stefan Raabs Gesangswettbewerb bekannt geworden – allerdings eine der wenigen Gewinnerinnen, die sich anschließend musikalisch behaupten konnten – was hältst Du von Casting-Shows?
„Generell finde ich Casting-Shows oder Gesangswettbewerbe ‘ne schöne Sache. Es wird nur ein bisschen falsch verstanden. Eine Casting-Show bietet viele Erfahrungen und Chancen. Aber dass daraus wirklich ‘was wird, das darf man eigentlich gar nicht erwarten. Wirklich Musiker zu sein, wirklich auf Tour zu sein, das als Job zu machen – das muss man wollen. Das muss tief in einem drin sein. Die Leute wollen einfach berühmt werden, finden das alles spannend und glamourös – aber so ein Leben als Musiker ist überhaupt nicht glamourös. Das ist halt im Bus übernachten oder gar nicht schlafen, unterwegs sein, aus dem Koffer leben. Das ist eine Einstellung, die man haben muss. Deswegen darf man von diesen ganzen jungen Menschen, die einfach gerne singen und berühmt werden wollen, gar nicht zu viel erwarten.“
B ei DSDS haben zuletzt auch zwei Schweizer abgeräumt: Luca Hänni und Beatrice Egli. Können die Schweizer besonders gut singen?
„Schweizer darf man auf jeden Fall nicht unterschätzen. Auch bei ‘The Voice of Switzerland’ habe ich das echt gesehen: In diesem kleinen Land steckt sehr, sehr viel Potenzial. Ich hab’s ja selbst so gemacht: Man geht dann mal nach Deutschland und sucht dort die Chance. Und anscheinend klappt das ganz gut.“
Bei „Voice of Switzerland“ sitzt Du als Jurymitglied auf der anderen Seite einer Castingshow – wie fühlt sich das an?
„Superspannend – einfach mal die komplett andere Seite. Spannend und total toll, wirklich mal mit Leuten zusammen zu arbeiten. In meinem Fall waren das tatsächlich auch ältere Leute, also älter als ich – aber das macht Bock. Es war schön, aber auch schwierig: Ich kann mich so schwer entscheiden.“
Du wirst mit Joss Stone verglichen, mit Amy Winehouse, Lionel Richie lobt Dich in den höchsten Tönen – wie schaffst Du es, nicht abzuheben?
„Ach, ich bin, glaube ich ziemlich realistisch. Ich mach halt das, was ich mache total gerne und bin total dankbar, dass ich das alles erleben und machen darf. Aber ich hab jetzt nicht vor, ‘n Höhenflug zu starten, das bringt einen ja nicht weiter.“
Worauf freust Du Dich nach dem Auftritt?
„Auf die Zeit mit meinen Jungs. Dann ist das immer sehr entspannt. Die Jungs trinken noch ein Bier und wir reden und chillen. Darauf freue ich mich.“
Die Fragen stellte Anja Hasenjürgen
Quelle: NRZ vom 23.05.2013 und auf derwesten.de