Junge Sommernacht der Klassik
Das dogma chamber orchestra wurde 2004 von Mikhail Gurewitsch gegründet, seinerzeit Konzertmeister des baden-württembergischen Kammerorchesters „I Sedici“. Unter seiner Leitung kommen junge, aber bereits international erfahrene Musiker zusammen, um zeitgerechte Interpretationen klassischer Musik mit moderner Konzertgestaltung zu verbinden.
Dabei geht es nicht etwa um eine Art der Vermittlung, die heutzutage oft zu einem verfälschten Bild der klassischen Musik führt: anbiedernde und glattpolierte Ästhetik ist ebenso wenig Sache der Künstler wie die Präsentation von hübschen Kleidchen und adretten Anzügen. dogma ist vielmehr auf der intensiven Suche nach inhaltlich neuen Wegen, wie es sie in allen Perioden der Musikgeschichte gegeben hat. Den geistigen wie auch emotionalen Gehalt der Musik aus dem Blickwinkel unserer Zeit freizulegen und dem Publikum diese Arbeit als einen spannenden Prozess zu vermitteln, das ist ein besonderes Anliegen von dogma. Die Künstler hoffen, mit dieser Art des Musizierens einen Weg gefunden zu haben, das in den letzten Jahren zurückgegangene Publikumsinteresse wiederzubeleben.
Das dogma chamber orchestra versteht sich nicht nur als eine homogene Gruppe von Musikern, die gleiche künstlerische Ansichten teilt, sondern auch als ein Ensemble von Solisten, die sich aufeinander zu bewegen (müssen). Jedes Mitglied ist aufgefordert, seine eigene Persönlichkeit einzubringen. Das Spannungsverhältnis von solistischem Impuls und Ensemble-Geist wird voll ausgeschöpft und wirkt sich künstlerisch fruchtbar auf die Arbeit des Orchesters aus.
Bei der Programmgestaltung legt das dogma chamber orchestra großen Wert auf Variabilität. Zum Repertoire gehören daher nicht nur Werke des Barocks, der Klassik und Romantik, sondern selbstverständlich auch Stücke zeitgenössischer Komponisten und sogar dogmas eigene Kompositionen. Die Zuhörer werden auf eine Zeitreise eingeladen, auf der sie die ganze Bandbreite der Musik von Bach bis Penderecki kennen lernen können.
dogma sucht den direkten Kontakt mit dem Auditorium – die Auftritte werden von Mikhail Gurewitsch selbst moderiert. Mit der persönlichen Ansprache wird die Distanz zwischen Bühne und Publikum überbrückt, die Konzertbesucher werden ermuntert, nicht nur von außen zu „beobachten“ und zu „konsumieren“, sondern das Konzert-Geschehen als einen Dialog zu begreifen – für den sich die Musiker auch anschließend gerne noch Zeit nehmen.